Alarmierungssysteme haben in den letzten 10 Jahren eine starke Entwicklung genommen und es gibt mittlerweile eine Reihe von hochspezialisierten Anbietern. Allerdings ist es deshalb nicht unbedingt leichter geworden, die richtige Auswahl für einen bestimmten Anwendungsfall zu treffen. Daher ist es hilfreich zwei grundlegende Bereiche zu identifzieren und zu unterscheiden, auch wenn es zwischen immer wieder kleinere Überlappungen gibt oder Anbieter sich für beide Bereiche positionieren.
Notfall- und Krisenalarmierung
Ein sehr geläufiges Anwendungsgebiet ist die Notfall- und Krisenalarmierung – im Englischen als EMNS (Emergency Mass Notification Service) bezeichnet. Es gibt sogar einen „Magic Quadrant“ von Gartner für diesen Bereich. Zahlreiche Anbieter tummeln sich in diesem Marktumfeld um in typischen Anwendungsfällen Feueralarme, Sturmwarnungen oder Überfallwarnungen an mehr oder minder große Adresslisten zu versenden – bis zu Bevölkerungsalarmierung im Katastrophenfall. Überlicherweise werden solche Lösungen als Clouddienste angeboten, im Public/Shared Modell. Solche Dienste werden natürlich nur sporadisch genutzt, also selten im gesamten Jahr. Die Alarmauslöung erfolgt üblicherweise manuell über eine Webmaske, wo bestimmte Parameter u.U. schon über Templates vordefiniert wurden. Es gibt ein paar spezifische Anforderungen an derartige Lösungen, z.B. eine gute Skalierbarkeit und Verfügbarkeit im Notfall. Mobile Apps allerdings passen nicht wirklich gut zu diesen Lösungen, aufgrund der seltenen Verwendung. Es gibt auch äußerst geringe Anforderungen an Dinge wie Rufbereitschaftsplanungen und das Management der Kontaktinformationen erfolgt eben oft über das Hochladen von CSV-Dateien oder Excel-Sheet, mit allen damit zusammenhängenden Problemen der Datenaktualität. Das Preismodell ist idealerweise Event-basiert, d.h. es wird nur im Fall einer Notfallalarmierung bezahlt. Eine monatliche Bereitstellungsgebühr sollte aufgrund des Shared-Service-Modells so niedrig wie möglich sein.
Operative Alarmierung
Das zweite, etwas unbekanntere, weil anspruchsvollere Segment von Alarmierungslösungen, ist der Bereich der operativen Alarmierung. Lösungen für die operative Alarmierung müssen sich nahtlos in bestehende kritische Infrastrukturen einbetten, z.B. IT- oder Produktionssysteme. Dies ist deshalb notwendig, da operative Alarmierungslösungen permanent und automatisch Daten aus Drittsystemen verarbeiten und bei Bedarf vollautomatisch einen Alarmierungsprozess auslösen. Im Gegensatz zur Notfallalarmierung werden durch ein operatives Alarmierungssystem mehr oder weniger kontinuierlich Alarme an Mitarbeiter der Betriebsführung versendet, also auch Alarme mit geringer Kritikalität (die allerdings durchaus zu großen Störungen führen können, wenn sie nicht bearbeitet werden). Anstatt einer Alarmierung einer großen Zahl von Personen mit einer mehr oder minder gleichen Alarmmeldung, werden durch operative Alarmierungslösungen nur wenige Personen zielgenau mit maßgeschneiderten Informationen und Meldungen für genau ihren Zuständigkeitsbereich versorgt. Es gibt darüber hinaus zahlreiche wichtige Bedürfnisse die erfüllt werden müssen, z.B. der Schutz von Alarmfluten oder die Vermeidung von Duplikaten – Dinge, die bei der Notfall- und Krisenalarmierung keine Rolle spielen. Mobile Apps sind perfekt für die operative Alarmierung und sollten mit verschiedenen Kommunikationskanälen kombiniert werden. Idealerweise ist der gesamte Alarmierungsprozess vollautomatisch, um Fehler zu reduzieren und Latenzen im Prozess zu vermeiden. Operative Alarmierungslöungen müssen sich nahtlos und sicher in bestehende Systeme einbetten und werden daher oft im eigenen Rechenzentrum zusammen mit der Infrastruktur betrieben. Es gibt auch erste Cloud-Lösungen, allerdings ziehen zahlreiche Unternehmen den Betrieb im eigenen RZ aus oben genannten Gründen vor.
Derdack’s Enterprise Alert ist ein führendes Beispiel für ein operatives Alarmierungssystem. Seine Stärken liegen eben genau in der Fähigkeit zur Automatisierung, der Integrationsfähigkeit sowie dem geschlossenen Ansatz zum Störfallmanagement, d.h. der Kombination aus Alarmierung und mobiler Kollaboration und Problembehebung. Allerdings verfügt auch die Derdack Lösung über eine Funktion für die unternehmensweite Notfallalarmierung (‚Notfall‘ Add-On). Diese Funktion ist sehr leistungsfähig, beschränkt sich aber auf die Anwendung im Unternehmensumfeld und stellt nicht der Kern der Lösung dar.
Was ist nun die richtige Lösung für mich?
Aus meiner Sicht reduziert es sich auf einen Fakt: Je nach grundlegender Anforderung und der Größe des Unternehmens läuft es beide Lösungen hinaus. Mindestens eine für die Notfallalarmierung und eine, wenn nicht sogar mehrere Lösungen für die operative Alarmierung. So haben Unternehmen oft eine Installation für den IT-Betrieb und eine Installation für die Produktion. Und eben darüber hinaus auch eine unternehmensweite Lösung für die Katastrophen- oder Notfallalarmierung. Es gibt viele Fälle in denen beide Segmente durch Derdack Enterprise Alert® ersetzt werden können (damit sind dann natürlich Kosteneinsparungen verbunden). In jedem Fall aber kann Enterprise Alert die gesamte operative Alarmierung übergreifend konsolidieren.
Es ist zu beachten, dass einige EMNS Anbieter angeben, auch operative Alarmierung abzudecken. Aufgrund der speziellen Anforderungen im operative Bereich halten wir dies für eine schlechte Idee, mit der Unternehmen mittelfristig keine Freude haben werden. Für ein paar ganz grundlegende Szenarien mag es noch funktionieren aber es fehlen den Lösungen für die Notfallalarmierung ganz essentielle Funktionen in den Bereichen Automatisierung, Integration, zielgenaue Alarmierung und Alarmmanagement. Zumal ein System wie Enterprise Alert mittlerweile sogar über die Alarmierung hinausgeht und sogar Funktionen für das Beheben von Störungen direkt von der mobilen App aus bietet.
Beide Alarmierungsbereiche sind letzten Endes doch fundamental sehr verschieden und es lohnt sich daher, sich genau mit dem zentralen Anwendungszweck zu beschäftigen und die dafür passende Lösung zu wählen.
Sie sind herzlich willkommen einen Blick auf Enterprise Alert zu werfen.